Wertschöpfung Wald: Keine einseitigen Veränderungen im Waldrecht
Wälder prägen das Bild unserer Heimat. Unser Wald ist Lebensraum, Holzlieferant, Erholungsort und Klimaschützer zugleich. Zudem leistet die nachhaltige wirtschaftliche Nutzung der Wälder einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in den ländlichen Räumen.
Die einseitigen Pläne von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir zur Änderung des bewährten Bundeswaldgesetzes bergen die große Gefahr, die deutsche Forstwirtschaft zu schwächen. Ohne Waldnutzung kann der Wald seine überragenden Leistungen für Mensch und Umwelt aber nicht erbringen. Das von der Bundesregierung geplante Bundeswaldgesetz ist sicherlich keine Hilfe für unsere Wälder. Gerade mit Blick auf den Klimawandel und seine vielfältigen Folgen ist es unser Ziel, klimastabile Mischwälder zu schaffen. Damit das gelingt, braucht es keine starren Vorgaben und ausufernde, praxisferne Bürokratie, sondern vielmehr Freiheiten und Ermessensspielräume für die Waldbauern in der Bewirtschaftung. Die Forstleute vor Ort verfügen über wertvolles Fach- und Standortwissen, das für den erforderlichen Umbau unserer Wälder von entscheidender Bedeutung ist. Nur so kann regionalen und lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden. Mit dem aktuell bestehenden Bundeswaldgesetz haben wir bereits ein gutes Waldgesetz, was diese Anforderungen erfüllt.
Die Ergebnisse der Waldinventur zeigen, dass es regional deutliche Unterschiede gibt, was den Zustand unserer Wälder angeht. Nur mit einer nachhaltigen forstwirtschaftlichen Nutzung und der Verwendung von klimaangepassten Baumarten können wir Wälder und Klima konsequent schützen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir versucht stattdessen, die Bundeswaldinventur für seine politische Kampagne zu nutzen. Mit der Brechstange will er das Bundeswaldgesetz novellieren. Für einen konsequenten Wald- und Klimaschutz ist das überflüssig. Denn unsere Waldbauern brauchen keine starren Regelungen und nicht noch mehr Bürokratie, um die Potenziale des Klimaschutzes, der Biodiversität und der Wertschöpfung weiter zu heben.
Damit Waldeigentümer die erforderliche Unterstützung für den Waldumbau zuverlässig erhalten, müssen die entsprechenden GAK-Mittel (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) in einem Sonderrahmenplan bereitgestellt und es muss für eine verlässliche Finanzierung gesorgt werden.
Durch Trockenheit und milde Winter bleibt die Schadwirkung des Borkenkäfers an Fichtenbeständen weiterhin auf hohem Niveau. Der erforderliche Waldumbau bleibt eine Kraftanstrengung. Essenziell sind hier unbedingt weiterhin die finanziellen Mittel über die Bundesebene, die jedoch immer mehr Waldstillegungen anstatt das erforderliche aktive Management fördert. Wichtig ist, dass bei hohen Schadensereignissen schnell gehandelt werden kann. Hierfür braucht es Nass- und Trockenlager, klare und schlanke Vorgaben für den schnellen Abtransport des Schadholzes und eine gute Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern.